Rhea  Das beste Maskottchen!
 

Ich heiße Rhea und bin, wenn ich mich richtig erinnere, im Januar 1999 in Chalkidiki (Griechenland) geboren.

Wie mein Name schon sagt bin ich nicht irgendein dahergelaufener Hund, sondern die Mutter von Zeus. Direkt vom Olymp.

Da staunt Ihr, ja? Meine Adoptivmama hat auch so gestaunt, als sie mich das erste Mal im Tierheim gesehen hat! Na, das ist im Grunde nicht ganz richtig, es hat bei uns beiden mitten in den Magen gerumst. Das heißt in unserer Sprache, wir haben uns auf den ersten Blick total verliebt. Da war auch gar kein Mitleid im Blick meiner Adoptivmama, sie hat auf meine Charakterstärke und charismatische Ausstrahlung reagiert. Und weil die so stark war hat sie gleich in der nächsten Nacht von mir geträumt. Ich kann was, oder? Ja, ich kann mich in Herzen und Seelen reinversetzen. Das liegt wohl an meiner olympischen Herkunft und meinen magischen Augen. Obwohl die mich nicht gerettet haben vor diesen vielen Schüssen und deren Projektilen, die nun überall in meinem Körper und Gesicht versteckt sind. Ich verdränge ja meistens die Erinnerung, aber ich glaube, dass ich so auch mein rechtes Vorderbein verloren habe. Es war einfach Matsche und mußte abgeschnitten werden. Wenn ich mich nur erinnern könnte, wo das war? Es ist nämlich gar nicht gut operiert und die Geschichte, dass ich mit einem kaputten Bein im Flugzeug nach München geflogen sein soll kann ich gar nicht glauben. Was ich aber genau weiß ist, dass ich 13 Monate in einer Quarantänezelle in einem großen Tierheim leben mußte, ohne soziale Kontakte und laufen durfte ich auch nicht. Einmal am Tag um 16.00 Uhr hatte ich die Chance für 5 Minuten ums Haus zu humpeln und da mußte ich unbedingt immer meinen Haufen machen, sonst war ja gleich meine Einzelhaftzelle wieder schmutzig. Ganz schwach war ich, weil alle meine wunderschönen Muskeln verschwunden waren. Ich wußte ja noch nichts von Krankengymnastik, Tellington-Touches, Lauftraining und wunderbaren Waldspaziergängen an der frischen Luft.

Ich möchte hier auch mal ganz klar sagen, dass ich es seit Dezember 2000 zwischendurch vielleicht nur ein- oder zweimal ein bißchen bereut habe, mir gerade diese Adoptivmama ausgesucht zu haben.

Das war ganz am Anfang, und da hat sie einfach nicht verstanden, dass ich ein besonders edler Jagdhund bin (nein, ich habe mich geweigert Diana zu heißen!). Sie wollte partout nicht, dass ich Wild aufspüre und ihr hinterher erzähle, wo ich es denn gefunden hatte. Wir hatten zu der Zeit harte Diskussionen und ich habe dann irgendwann nachgegeben. (der klügere....)

Manchmal trauere ich dieser alten Leidenschaft noch nach, aber ich habe es nicht wieder getan, nachdem ich mich einmal konsequent für mein neues Leben entschieden hatte. Doch, am Panoniaring(eine tolle Rennstrecke!) 2001 in Ungarn, da war es schon fast dunkel und das Häschen dort so verlockend! Sie bekam deswegen großen Ärger mit ihrem damaligen Rennteam, ich glaube ich hatte auch am nächsten Morgen deutlich übertrieben, als ich kurz vor dem Warm-up der Deutschen Langstreckenmeisterschaft über die Strecke spaziert bin. Aber Beate sah zu lustig aus in ihrer Unterwäsche, wie sie barfuß auf den Rennturm zur Rennleitung lief und nach einem dreibeinigen Hund fahndete! Die haben bestimmt gedacht, sie wäre irgendwo entlaufen und nicht ich! Stellt Euch vor, dann mußte ich tatsächlich an die Leine und im LKW bleiben, wenn Beate mit dem blauen Hayabusagespann wegfuhr. Das hat mir gar nicht gefallen und meine Freiheit konnte ich nur bei anständigem(das definiert natürlich SIE) Benehmen wiedererlangen. Und da ich ja klug bin...

 

Mir gefällt es sehr gut an den Rennstrecken in Europa, meistens haben die Zweibeiner dort tolle Fleischstücke(1.Wahl) und lecker Würstchen(2.Wahl) auf den heißen Geräten mit der glühenden Kohle drin. Ich laufe da zwar nicht drüber, aber es motiviert mich trotzdem sehr, immer wieder zur Rennstrecke mitzufahren. Ich schaue dann ganz engelhaft und mache etwas auf leidend, humpeln kann ich ja eh gut, dann haben die meisten Menschen Mitleid mit mir und sofort bekomme ich die leckersten Fleischstücke! Griller sind so leicht zu manipulieren - aber verratet mich nicht. Wenn die alle wüßten, wie ich in Wirklichkeit rennen kann! Ganz ohne zu humpeln und so manchen Vierbeiner habe ich schon überholt! Für mich ist es viel einfacher nur drei Beine zu sortieren anstatt vier. Erfordert weniger Koordinationsfähigkeit und gibt ein völlig neues Laufgefühl. Ob meine Adoptivmama das auch weiß und deshalb mit diesen dreirädrigen Dreispurfahrzeugen so gerne unterwegs ist?

Na, jedenfalls lebe ich jetzt ganz toll im Kalletal auf einem hohen Berg mit superschöner Aussicht und viel Wald drumrum. Wir sind auch extra wegen mir in dieses Haus gezogen! In der alten Wohnung gab es wegen mir dauernd Ärger, die anderen Menschen im Haus waren eifersüchtig und deren Hunde haben mich mal hinterrücks überfallen und ganz doll zerbissen.

Einen eigenen Garten habe ich zwar jetzt auch, aber der Wald ist besser. Da kann ich länger laufen und der Boden ist so herrlich weich! Jeden Morgen mache ich Luftsprünge und manchmal tanze ich sogar vor lauter Freude , dass ich hier wohnen darf und dass Beate mit ganz wenigen Ausnahmen wirklich JEDEN Morgen mit mir hier herrliche Spaziergänge macht.

Anschließend liege ich dann entweder im oder vor dem Büro und bewache mein Zuhause oder ich gehe in die Spielgruppe zu den anderen Hunden. Das ist wie Kindergarten, einfach klasse, draußen rumtollen, spielen oder andere ärgern. Ich bin nämlich etwas zickig. Manchmal sogar sehr, dann komme ich in ein extra Gehege, wo ich dann die kleineren Hunde betutteln kann. Das macht mir Freude, weil ich ja nur aus Angst so rumzicke und in Wirklichkeit ganz lieb und fürsorglich bin. Ob ich wohl mal einen Selbstverteidigungskurs für Frauen machen soll?

Wenn ich Mittagshund bin freue ich mich riesig, dann geht es nämlich gleich wieder in den Wald, ansonsten schlafe ich mittags zwei Stunden in meiner Gruppe und nachmittags geht´s wieder raus.

Meine Adoptivmama holt mich dann meistens noch vor dem Abendessen und wir gehen durch den Wald zum Friedhof oder an anderen Stellen, damit ich immer wieder neue "Zeitungen" lesen kann. Und, ehrlich gesagt, nachts schlafe ich am liebsten Zuhause auf meinem kleinen Sofa. Ich habe nämlich ein ganz eigenes! Und wenn wir unterwegs sind habe ich meinen festen Platz im Lastomnibus, das ist auch ganz toll, da bin ich immer mitten im Geschehen und habe trotzdem meine Ruhe!

So, ich lege mich nochmal hin, der Büroschlaf ist doch der gesündeste, wie ich mal hörte!

Ob wir morgen wohl wieder eine Runde mit meinem fahrenden Hundekörbchen machen? Ich habe nämlich jetzt auch ein eigenes Dreirad, natürlich mit Rechtsboot - das paßt besser zu mir!

Wuff!